Tanz-Performance
In der Performance »Azúcar« setzt die Hamburger Künstlerin Antonya Silva die afrokubanischen Tänze und Praktiken der Regla de Ocha oder Santerìa Religion in Beziehung zur exilkubanischen Erfahrung. Titelgebend für diese autobiografisch inspirierte Auseinandersetzung mit afrokubanischer Kultur und Diaspora ist der Ausruf »Azúcar!«. Diesen prägte die kubanische Salsagröße Celia Cruz. In ihren Songs und auf kubanischen Partys steht er für einen Ausdruck der Freude. Gleichzeitig weist er auf die diasporische Dimension afrokubanischer Kultur hin, die sich durch den Sklavenhandel und den Anbau von Waren wie Zucker entwickelt hat.
Basierend auf Interviews mit Exilkubaner*innen entwirft Antonya Silva gemeinsam mit dem Tänzer und Choreografen Yorgenis Danger Garcia ein immersives Ritual, das der afrokubanischen Erfahrung in Deutschland zwischen Ausgrenzung, Selbstermächtigung und Exotisierung nachgeht.
Antonya Silva arbeitet interdisziplinär mit dem Fokus auf Performance, Tanz und Installation. 2021 schloss sie ihren Master in Performance Studies an der Universität Hamburg ab. Ihre Abschlussarbeit 23040 Stunden zeigte sie 2021 auf Kampnagel, sowie im Oktober 2022 auf dem Fluctoplasma Festival. In ihrer künstlerischen Arbeit verfolgt sie die Suche nach postkolonialen Narrativen und rückt Schwarze Perspektiven in Deutschland ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Zuletzt arbeitete sie zusammen mit Mabel Preach in »Escape the Room, fight the Power« (2020), »Aphro Space Phunk« und »Am Ende der Revolution« (2023). Antonyasilva.com @aaaantonya ↗
Yorgenis Danger Garcia schloss seine Ausbildung zum Folklore- und Modern Dance Tänzer an der Escuela Nacional de Arte (ENA) in Havanna ab. 2004 absolvierte er als Jahrgangsbester mit Auszeichnung sein Studium zum Tanzpädagogen am Instituto Superior de Arte (ISA) in Havanna. Nach Abschluss seines Studiums begann er seine Lehrtätigkeit an der ISA und arbeitete mit der Compania de Danza Folclorica de Cienfuegos als Solotänzer und Choreograph. Seit 2008 lebt er in Deutschland und unterrichtet dort mit Fokus auf Modern Dance und Folklore / afrokubanischer Tanz. In Bremen ist er in dem Tanz- und Kultur Verein Casa Cultural tätig und unterrichtet international afrokubanische Tänze.
Konzept, künstlerische Leitung: Antonya Silva
Choreografie: Yoyo Danger García
Performance: Yasiela Gómez Rodriguez, Yurney Hugo Blanco Cabrera
Bühnenbild: Sarah Seini
Kostümbild: Meret Zürcher
Sound Design: Kris Jakob
Musik Komposition: Carlos Andrés Rico
Produktionsleitung: Flora Janzen
Dramaturgische Beratung: Regina Rossi, Janis Jirotka
Koproduktion: Kampnagel Internationales Sommerfestival und Körber-Stiftung. Gefördert durch die Körber-Stiftung im Rahmen von »Exil Heute-Produktionsresidenzen Für Künstler*innen« von Kampnagel und Körber-Stiftung sowie der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Gastspiel mit freundlicher Unterstützung durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung.