Ein Felsen im Meer, auf dem viele Vögel sitzen
Johannes Treß

Daniel Dominguez Teruel
& Schwankcore:
When We Were Singking

Konzert

Konzert Uraufführung
Fr
19:00
Premiere
Sa
19:00
Eintritt frei

Das Konzert findet im Foyer statt. Die Platzkapazitäten sind begrenzt. Ausgabe von kostenlosen Zählkarten ab 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Das Konzert dauert ca. 20 Minuten ohne Pause.

Es gibt hauptsächlich Stehplätze, sowie einige Sitzgelegenheit mit freier Platzwahl.

Alle Veranstaltungsräume der Schwankhalle sind ebenerdig und stufenlos erreichbar.

Weitere Infos zur Barrierefreiheit unserer Räumlichkeiten finden Sie hier. Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns bitte unter ticket@schwankhalle.de oder 0421 520 80 70.

Bremen als versunkene Stadt – dieses Szenario ist gar nicht mehr so unvorstell­bar. Wie viele Küstenstädte weltweit wurde Bremen in der Vergangen­heit bereits mehrfach über­schwemmt. Aktuelle Falls­zenarien aus der Klima­forschung sagen voraus, dass ganze Stadt­teile Bremens innerhalb der nächsten 70 Jahre unter Wasser ver­schwinden könnten. Beziehungsweise: Werden. »When We Were Singking« nimmt dieses Szenario zum Anlass, eine Art vorgezogene Trauer­arbeit zur versinken­den Stadt Bremen zu leisten.

»Trauer fordert uns auf, still zu werden und jede Vorwärts­bewegung zu stoppen, damit wir in die Tiefe eintauchen können. Aber der Intellekt weiß nicht, wie man in die Tiefe geht, nicht so wie es die Emotionen können. Der Intellekt versucht in der Regel, uns aus dem Wasser zu heben und uns zu trocknen, bevor wir wirklich in die Trauer eingetaucht sind.«

So beschreibt die Emotions- und Empathie­forscherin Karla McLaren Trauer. Daniel Dominguez Teruel hat 2019 mit einem gurrenden Taubenchor bereits den Verfall der Elb­philharmonie vorweg­genommen und betrauert (»Requiem for Architecture«). Gemeinsam mit dem Schwankcore erarbeitet er nun eine Art Requiem für die versinkende Stadt Bremen.

»When We Were Singking« ist die erste von fünf Uraufführungen in der Reihe »Songs of Rising and Sinking«, in der die Komponist*innen Daniel Dominguez Teruel, Eloain Lovis Hübner, Doreeen Kutzke, Mara Hebel und Alex Franz Zehetbauer eigens für den Schwankcore Kompositionen über die ökologischen, sozialen und emotionalen Folgen der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel entwickeln.

Daniel Dominguez Teruel lebt und arbeitet als Komponist und Musiktheater-­Regisseur in Hamburg. In den letzten Jahren arbeitet er verstärkt mit einem Fokus auf der menschlichen Stimme. Dabei sind Stücke entstanden, die er in der Serie »How to Listen to Monuments and What to Listen to when Everything is Melting« zusammenfasst. Darin setzt er sich mit Fragen von (nationaler) Zuge­hörigkeit, Spaltung und Gemeinschaft auseinander. Mit der Arbeit »LOVESONG«, in der die deutsche National­hymne auf musikalischer Ebene dekonstruiert wird, wurde er 2022 u.a. zum Impulse Theater Festival eingeladen. Weitere Aufführungen und Installationen u.a. auf Kampnagel, in Elbphilharmonie, HAU, Schwankhalle, EMW Shanghai.

Mara Hebel ist musikalisch vielseitig unterwegs und hat vom klassischen Hochschulchor bis zu ihrem Jazz-Vokalensemble NEILON schon verschiedene Chor- und Ensembleprojekte geleitet. Seit November 2022 leitet sie den »Schwankcore«, der wöchentlich in der Schwankhalle zusammenkommt.

Credits

Konzept, Komposition: Daniel Dominguez Teruel
Chorleitung: Mara Hebel
Von und Mit: Julia Armbruster, Berna Ayzit, Johanna Borlein, Eiken Bruhn, Rebeca Bundies, Véra Marie Deubner, Janet Ehlers, Brigid Guinan, Arthur Hentzsch, Anne Herzet, Anna Kellert, Junie Kuhn, Reinhard Ohleyer, Timo Reichenberger, Hannah Maria Reupert, Maria Schade, Ulrich Wagner, Katrin Wulfers

Gefördert vom Fonds Soziokultur. Mit freundlicher Unterstützung von Klangpol.