Online Talk mit Nuray Demir
›Diversifizierung ist keine Party, auf der man den Zuspätgekommenen noch einen Klappstuhl dazustellt.‹
(Nuray Demir & Michael Annoff: ›Hello, White Diversity!‹)
In dieser Ausgabe von #variousartists trifft Aron Woldamlak auf die Künstlerin und Kuratorin Nuray Demir. Für ihre disziplinübergreifenden Projekte bildet sie temporäre Ensembles mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen. Es entstehen kollaborative Arbeiten, denen ein kritischer Blick auf soziale Ausschlüsse und komplexe hierarchische Verhältnisse zugrundeliegt. Mit künstlerischen Irritationen und Gegenpositionen formuliert sie Vorstellungs- und Ermächtigungsräume für soziale Gleichstellung.
Die Videoarbeit ›Semiotics of the Kunstfeld‹, die sie zusammen mit George Demir im Rahmen der Akademie ›Zeige Deine Klasse‹ des Impulse Theater Festivals 2020 entwickelte, widmet sich den klassistischen Funktionsweisen der westlich geprägten Kunstwelt. Welcher Kanon und welcher Geschmack werden von Institutionen der Kunst und Wissenschaft als kulturelles Kapital definiert? Und können nur diejenigen Mitglieder des Clubs werden, die seine Symbole, Zeichen, Gesten und Tätigkeiten von klein auf erlernt haben?
Anhand von diesem und weiteren Beispielen aus Nuray Demirs künstlerischer Praxis geht es im Online-Talk um die Erfahrungen bei der Auseinandersetzung mit Klasse und Klassismus innerhalb der Kunstwelt. Wie und von wem werden Klassenunterschiede künstlerisch thematisiert? Und welche Rolle spielt Klasse in der Diversifizierung der Kulturlandschaft?
Nuray Demir arbeitet künstlerisch, kuratorisch und choreographisch. Projekte am HAU Hebbel am Ufer, HKW Haus der Kulturen der Welt, Künstlerhaus Mousonturm, Sophiensæle und Wiener Festwochen 2017. Seit 2019 ist sie Teil der künstlerischen Leitung von District*Schule ohne Zentrum. Zudem trägt sie ihre Ansätze in die Lehre, etwa an der Universität der Künste Berlin und weißensee kunsthochschule berlin.
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https://keinschoenerarchiv.xyz ↗
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