Workshops im Rahmen des Residenzprogramms »Post-Genre«
In ihrer gemeinsamen künstlerischen Forschung nähern sich Magdalena Malinova und Nitish Jain dem postkolonialen Konzept des »Othering« durch multisensorische und performative Begegnungen zwischen anonymen Performernden und Zuschauenden. Sie verbinden ihre Erfahrungen aus den Bereichen Performance, Architektur und Tanz, um sensorische Schutzräume zu schaffen, in denen Zärtlichkeit, Empathie durch Berührung und Zusammengehörigkeit zwischen Fremden möglich sind. In ihrer Arbeit hinterfragen sie, wie wir uns zu denjenigen in Beziehung setzen, die als »anders« markiert sind, insbesondere im Kontext von Identität, Race, Gender, Queerness und normativem Verhalten; und wie universelle Elemente wie Lieder, Sinne, Imaginationen und verkörperte Wahrnehmung die Grenzen des Andersseins überschreiten und das Wesentliche und Menschliche betonen.
Im Rahmen ihrer »Post-Genre« Residenz bieten sie Workshops an, um ihre Forschung zum Thema »Together With the Other« fortzusetzen. Die Teilnehmenden erforschen Themen wie Anonymität, Verletzlichkeit und Berührungen in performativen Begegnungen. Gemeinsam wird über Fürsorge, Langsamkeit und Berührung als radikale Praktiken nachgedacht. Die Workshops sind offen Künstlerinnen, Care-Arbeiter*innen und Pflegende, Sänger\innen, Menschen mit Migrationsbiografie und andere Interessierte ab 18 Jahren.
Nitish Jain, ein in Indien geborener und in der Tschechischen Republik lebender Künstler, arbeitet in den Bereichen Architektur, Performance, Geschichtenerzählen und Objektgestaltung. Als ausgebildeter Architekt und Bühnenbildner schafft er multisensorische Erfahrungen, die das Publikum durch Berührung, Geschmack, Geruch, Klang und Sehen einbeziehen. Ausgehend von der indischen Rasa-Ästhetik und Phänomenologie erforscht er in seiner Arbeit Müdigkeit, Ruhe, Postkolonialität und die Klimakrise und untersucht die Verbindungen zwischen menschlichem und ökologischem Wohlbefinden.
Magdalena Malinová, Absolventin der Akademie der Darstellenden Künste in Prag, ist Tänzerin, Performerin und Forscherin. In ihrer Arbeit erforscht sie das Ausruhen, morgendliche Rituale und somatische Erfahrungen, indem sie die sensorischen und fiktionalen Mittel des Körpers nutzt, um mit dem Unsichtbaren zu kommunizieren. Sie schöpft Kraft aus der Gastfreundschaft und aus kulinarischen Praktiken, die Achtsamkeit, Zusammengehörigkeit und Langsamkeit als unerlässliche Werkzeuge für die Widerstandsfähigkeit in der heutigen schnelllebigen Welt fördern.
Diese Arbeit wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union erstellt. Die hierin geäußerten Ansichten können in keiner Weise als die offizielle Meinung der Europäischen Union angesehen werden.