Tanzperformance
Offen sein. Permanent, intensiv und ungefiltert alle Sinne, Reize und Informationen verarbeiten. Die Weite im Spannungsfeld zwischen Festkleben und in Bewegung Kommen körperlich integrieren. Bei aller Offenheit auch mal zumachen dürfen.
Offen als Normalzustand. Als Aufgabe. Als Balanceakt im Unvorhersehbaren.
»OFFEN« ist eine lakonisch aus der Hüfte geschossene Tanzperformance. Jenni Pergament und Mateng Pollkläsener schneiden darin mit den Mitteln der Collage die eigene Sprache auseinander. Sie kreieren und kopieren, fügen alles wild zusammen und werfen es über den Haufen. Sie zelebrieren das Spiel mit Bewegungen, Linien und Klebeband und begreifen dabei den Raum als dreidimensionale Leinwand. Es werden Behauptungen in die Luft geworfen, Einschätzungen anderer befragt und widerlegt und darin eigene Freiheiten gefunden. Ihre gemeinsame Sprache wird dabei leicht und frei mit musikalischer Raffinesse von Johannes Haase aufgegriffen.
Jenni kommt aus dem Tanz, Mateng aus dem Schauspiel. Sie teilen gemeinsame Geschichte und sind inspiriert durch ihr jeweiliges künstlerisches Tun. Ihre Lebenserfahrung speist sich aus unterschiedlichen Generationen. Auf der Bühne finden sie zusammen und bringen ihre körperlichen Eigenarten durch Choreografie, Klebeband und Musik in eine strahlende Komposition.
Jenni Pergament ist studierte Tänzerin & Choreografin. Neben Engagements in festen & freien Zusammenhängen realisiert sie eigene Projekte. Im Rahmen des Choreografie-Studiums am HZT in Berlin, der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst, intensiviert sie ihre choreographische Auseinandersetzung. Sie übersetzt ihre Praxis in die Malerei und vertieft sie in Linie, Dynamik und Stofflichkeit. Der Kern ihrer Arbeiten kreist um das Thema von Verortung in Bewegung. Nach einer fünfjährigen Arbeitsphase in der Malerei öffnet sie 2019 wieder die Türen für den Tanz.
Mateng Pollkläsener, Jahrgang 1960, arbeitet seit 1984 als freier Schauspieler und Regisseur in verschiedenen Theaterprojekten. Er ist Gründungsmitglied des Musik-Dada-Performance Theaters »Theatre du Pain«. 1990 gründet er zusammen mit Hans König das Duo »Butzbacher und Brommelmeier«. Von 1997 bis 2002 gehörte er dem Ensemble des Theater Bremen an. 2019 kommt die Theaterproduktion »Einer geht noch«, Buch und Regie Hans König, im Theater Bremen zur Uraufführung. Gelegentlich sieht man ihn auch in der Satiresendung »Extra3« im TV.
Der Geiger Johannes Haase ist als Interpret zeitgenössischer Musik und composer-performer auf elektrischem und modernem Instrumentarium im Grenzgebiet von zeitgenössischer Musik, Jazz und improvisierter Musik aktiv. Zusammenarbeit u.a. mit Johanna Borchert, Fred Frith, PULSE, der Ciudad Abierta (Chile), dem Goethe-Institut in Indien und Chile. Mit dem Einsatz von Verstärkung, Effektgeräten, Präparationen und extended technics erforscht Johannes Klangwelten, die normalerweise nicht mit einer Geige assoziiert werden und den Instrumentenbegriff erweitern.
www.johanneshaase.com ↗
Konzept und Performance: Jenni Pergament, Mateng Pollkläsener
Musik, Komposition: Johannes Haase
Produktionsleitung: Sofie Ruffing
Dramaturgie: Judith Strodtkötter
Lichtdesign: Jürgen Kääriäinen, Claudia Piepenbrock
Kostüm: Claudia Piepenbrock
Technische Leitung: Jürgen Kääriäinen
Audiodeskription & haptische Tour: Simone Ehlen
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und dem Senator für Kultur Bremen. Koproduktion: Schwankhalle.