Filmvorstellung im Rahmen des Kongress »Menschenrecht ohne Schranken«
Der Dokumentarfilm Love & Sex & Rockrollstuhl erzählt von der Einsamkeit, von dem Wunsch nach einem erfüllten Leben und der Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität. Und er erzählt die Geschichten von vier selbstbewussten, mutigen Menschen, die mit einer starken, körperlichen Behinderung leben: Nicola, Stefan, Wiebke und Emanuel. Während Stefan in einem Haus lebt, dass durch die bedrückende Enge von Ge- und Verboten geprägt ist, wohnt Wiebke mit ihren Freunden in einem behindertengerecht gebauten Eigentumshaus.
Emanuel hat es, nach seiner Gehirnblutung, die eine halbseitige Lähmung zur Folge hatte, nach vielen Jahren therapeutischer Maßnahmen, geschafft, wieder allein in einer kleinen Wohnung leben zu können, während Nicola mit ihrer, von Geburt an, körperlich äußerst schweren Behinderung, einer Gelenkversteifung, in einem Haus für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung lebt. Alle vier sind mutig genug, um sich nicht mit dem Status Quo zufrieden zu geben. Sie wollen ihre Sexualität leben und begegnen sich aus diesem Grund bei einem Erotikworkshop im »Institut für Selbst-Bestimmtheit Behinderter« in Trebel. Die Erfahrungen, die sie dort machen und ihre Gedanken sind unterschiedlich, doch das Streben nach Selbstbestimmtheit und die Sehnsucht nach Liebe und Wärme verbindet alle miteinander.
Stefan und Emanuel leiden auf unterschiedliche Weise unter ihrer Einsamkeit und ihrem starken Wunsch nach Partnerschaft. Das Gemeinschaftsleben der beiden Frauen Wiebke und Nicola und Wiebkes Liebe zu einem Mann, der ihr begegnet ist, zeigen dagegen ein glücklicheres und weniger von der Einsamkeit geprägtes Leben. Der Film erzählt die Geschichten der vier – beschreibt, woher sie kommen, begleitet sie bei ihrem täglichen Tun und zum Erotikworkshop ins »Institut für Selbst-Bestimmtheit Behinderter« nach Trebel, der auf besondere Weise ein für sie geschützter Raum ist. Alle vier werden auf ganz individuelle Weise von ihrer Einsamkeit und den Sehnsüchten nach Liebe, Wärme und Sexualität erzählen.
Im Rahmen von »Menschenrecht ohne Schranken – Kongress zu Sexualität & Genderperspektiven von Menschen mit Behinderung« von ProdÁrt.
Drehbuch & Schnitt: Susanna Wüstneck
Kamera: Florian Pawlyczeck
Ton: Cord Steinbach
Tonbearbeitung: Guenther Leifeld-Strikkeling
Musik: Susanna Wüstneck
Musikproduktion: Laliephone (Guenther Leifeld-Strikkeling und Susanna Wüstneck)
»Menschenrecht ohne Schranken« Kongress zu Sexualität & Genderperspektiven von Menschen mit Behinderung ist eine Veranstaltung von ProdÁrt - International artistic platform for inclusive Art ↗ in Kooperation mit Schwankhalle, Martinsclub Bremen. Mit freundlicher Unterstützung durch die Aktion Mensch, die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die Sparkasse Bremen, die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Montevideo und UNICEF.