Online Talk und Lesung mit Emre Akal
In der Talk-Reihe #variousartists trifft Aron Woldamlak aus dem Programmteam der Schwankhalle wechselnde Künstler*innen und Kulturschaffende zum Gespräch. Mit welchen Themen beschäftigen sie sich in ihrer Arbeit und welche künstlerischen Strategien verfolgen sie? Was möchten sie selbst gern auf der Bühne sehen? Und an welches Gegenüber richtet sich eigentlich ihre Kunst?
In dieser Ausgabe spricht Aron Woldamlak mit dem in München lebenden Autor und Regisseur Emre Akal – über seine Arbeitsweisen, über innere und äußere Realitäten des Theaters und die Migration ins Digitale. Mitgebracht hat Emre Akal Auszüge aus seinem neuen Stück ›Hotel Pink Lulu‹, das mit dem Exil-Dramatiker*innenpreis 2020 ausgezeichnet wurde und im kommenden Herbst am Schauspiel Leipzig uraufgeführt wird.
Emre Akal gilt als wichtige Stimme einer neuen Generation von Theatermacher*innen, die politisch und ästhetisch nach Veränderung in der bestehenden institutionellen Theaterlandschaft strebt. 2019 gründete er gemeinsam mit 85 weiteren Künstler*innen aus ganz Deutschland das ›Ayşe X Staatstheater‹ als mögliches Zukunftsmodell einer intersektionalen, diversifizierten Theaterpraxis. ›Hotel Pink Lulu‹ erzählt von der digitalen Durchdringung unseres Lebens, die sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Das Hotel Pink Lulu ist eine digitale Arche, ein virtueller Raum, der seinen Bewohner*innen die totale Freiheit und Weltenflucht verspricht. Hier können sie ihre makelhaften Körper mitsamt ihrer Biographie und Herkunft ablegen und endlich sein, wer immer sie wollen. Doch was passiert, wenn die Flucht ins Digitale kein vorübergehender Zustand bleibt, sondern zu einer neuen Realität wird, die sich echter und richtiger anfühlt als das analoge Leben? ›Hotel Pink Lulu‹ ist ein Stück Erinnerung an die Überforderung der digitalen Migration und der Gegenwart, in der wir eben sind.
Aufführungsrechte ›Hotel Pink Lulu‹: S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main