Ferien-Workshop ab 14 Jahren
Hast Du Lust, Deine Wünsche und Ideen zu Teilen? Baust du mit Transformotor die ›Building!-Installation‹? Du bist ganz herzlich und neugierig eingeladen!
Die Building!-Installation ist eine mobile Ausstellung: Sie bringt BIPoC und weiße trans*, inter* und nicht-binäre Geschichten, Songs, Bilder, Träume und Ideen zusammen. Was wünschst du dir für die Installation? Wie sollen Räume für deine Wünsche aussehen? Wen müssen andere junge BIPoC und weiße trans*, inter* und nicht-binäre Menschen dringend kennen? Was muss schon lange einmal gesagt werden? All das wird im Workshop gesammelt und gestaltet.
In der Building!-Installation gibt es Spezial-Möbel, Videos, Bilder und was zum Lesen. Mit Pinsel und Farbe erforschen wir Veränderungen: Jedes Material kann durch Malerei in etwas anderes verwandelt werden! Papier zu rostigem Blech, Stoff zu Holz, Metall zu Wasserpflanzen, Styropor zu Marmor, Pappe zu Wasser, usw. Nichts ist unmöglich, wenn Du weißt wie.
Die Installation gehört zu einem Klassenzimmerstück zu BIPoC und weiße trans, inter und nicht-binäre Geschichten. Das Stück soll ab 2022 an Schulen reisen. Zunächst in Bremen, aber später hoffentlich auch in anderen Städten.
MO 26.7. / 15-17 Uhr: Brain Storm Café:
Was wollen wir? Wovon träumen wir? Austausch, Materialsichtung.
Wir teilen Musik, Videos, Bilder, Broschüren, Links und spannende Bücher aus den Communities und stellen sie vor. Und wir sammeln eure Wünsche und Ideen. Wir sammeln Schätze für eine Zukunft, die aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.
MO 26.7. / 17-18 Uhr: Online-Information und Austausch
Hier kannst Du Dich online dazu schalten, um dich zu informieren, Ideen und Gedanken beizutragen.
MI 28.7. / 15-18 Uhr: Building!-Café
Oberflächen faken mit Profis für Malerei, Film- und Theaterkulissen.
Die Installation soll spannend sein, neugierig, nachdenklich und Spaß machen – auch beim Herstellen. Dafür arbeiten wir mit Material und machen uns die Hände schmutzig. Profis zeigen dir, wie Pappe aussehen kann wie ein verrostetes Flugzeug, Stoff wie Stein und umgekehrt. Denn es geht um Veränderungen. Und darum, Räume einzunehmen und zu verändern – auch wenn sie das nicht vorsehen. Für eine Zukunft, von der weniger Gewalt ausgeht!
DO 29.7 / 15-17 Uhr: Future Café
Was braucht es noch? Weiterbauen nach Lust und Laune.
Schauen und Hören wir uns die Installation und ihre Schätze nochmals an. Und überlegen, was noch fehlt, was noch Wichtiges passieren muss. Es gibt Zeit, Profi-Anleitungen und Material, um an angefangenen Experimenten weiterzumachen, Dinge zu Ende bringen, oder sich zu unterhalten und zu vernetzen. Es gibt auch eine Kamera und Aufnahmetechnik, falls wir selber etwas für die Ausstellung produzieren wollen.
DO 29.7. / 17-18 Uhr: Online-Information und Austausch
Hier kannst Du Dich online dazu schalten, um dich zu informieren, Ideen und Gedanken beizutragen.
Transformotor ist eine Gruppe von PoC und weißen trans*, inter* und nicht-binären Künstler*innen, Theaterschaffenden, Kunstvermittler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen. Die Gruppe plant auch zusammen das Klassenzimmerstück. Sie sind Einzelpersonen, die mit Vertreter*innen von Queeraspora, Rat und Tat e.V. und Trans Recht e.V. zusammenarbeiten.
Der Workshop wird von Marissa Macipe, Nahuel Rodriguez, Saman A. Sarabi, Simon Harder und Sylvester Röpcke betreut. Ein tolles Team von trans* und queeren (weiß und PoC) kreativen und aktivistischen Menschen zwischen 25 und 40 Jahren. Sie sind Teil von Transformotor.
Kontakt und Anmeldung: fantastische_gruende@posteo.de
BIPoC ist eine Abkürzung für „Black“, „Indigenous“ und „People of Color“. Wir verwenden die englische Abkürzung, weil sie sich in den Zusammenhängen durchgesetzt hat, die für unsere Arbeit wichtig sind.
Black ist englisch für Schwarz. Das ist eine politische Bezeichnung von Schwarzen Menschen für Schwarze Menschen. Das ist keine Bezeichnung für eine Farbe. Es geht um die Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen mit Rassismuserfahrungen. Diese Bezeichnung kommt aus der Schwarzen Bürger*innenrechtsbewegung in den USA. „Black“ oder „Schwarz“ bezeichnen geteilte Erfahrungen, aber nicht scheinbare biologische Gemeinsamkeiten. Schwarz wird groß geschrieben, weil es eine emazipatorsiche Widerstandspraxis gegen Rassismus ist. Und das soll in der Sprache sichtbar werden.
Indigenous bedeutet auf deutsch „indigen“. Das ist ein Wort für Nachfahren von Gesellschaften, die ein Gebiet bewohnten, bevor es erobert und kolonisiert wurde. Die deutsche Bezeichnung „Indianer“ geht auf das spanische indio zurück. Das ist eine koloniale und rassistische Fremdbezeichnung für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Wann immer möglich, sollten die genaue Selbstbezeichnungen verwendet werden: z.B. Pawnee, Hopi oder Maya. In Kanada wird der Begriff First Nation und in den USA Native Americans verwendet. Im Deutschen kann „Indigene Bevölkerung” als eine Bezeichnung gewählt werden.
People of Color (PoC): ist Englisch und eine Bezeichnung von und für Menschen, die sich nicht als weiß verstehen. Oder sie werden von der Gesellschaft nicht als weiß wahrgenommen. Darum machen sie Erfahrungen mit Rassismus. Diese Bezeichnung schließt Menschen mit sehr verschiedenen Rassismuserfahrungen mit ein.
weiß schreiben wir klein und kursiv. Es geht darum, dass die „Normalität“ von Weiß-Sein bewusst zu machen. Es ist eine Bezeichnung für eine Position, die unsichtbar ist. Sie macht keine Rassismus-Erfahrungen. Rassismus privilegiert diese Positionen, weshalb sie z.B. einfacher Jobs oder Wohnungen finden. weiße Positionen profitieren von Rassismus.
Das Wort Inter* bedeutet dazwischen. Inter* oder Inter-Geschlechtlichkeit ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Geschlechtsmerkmalen, die von der Norm ‚weiblicher‘ oder ‚männlicher‘ Körper abweichen. Das kann die Chromosomen, die Anatomie oder Hormone betreffen. Inter* Menschen sind ganz verschieden. Manche fühlen sich als Mann, manche als Frau, manche fühlen sich dazwischen oder haben eine andere Geschlechtsidentität. Die Geschlechtsidentität intergeschlechtlicher Menschen kann, muss aber nicht, inter* sein. Das heißt: Es gibt Babys, die inter-geschlechtlich zur Welt kommen. Das suche ich mir nicht aus. Ich werde so geboren.
non-binary bedeutet auf deutsch nicht-binär. Binär bedeutet, dass es genau zwei Möglichkeiten gibt. Programmiersprache, die nur aus O und 1 besteht, ist z.B. ein binärer Code. Nicht-„binär“ zu sein, heißt den binären Code entweder „Frau“ oder „Mann“ in Bezug auf die eigene Geschlechtlichkeit zu überschreiten. Manchmal wird dann auf die Pronomen „er“ oder „sie“ verzichtet, und der Vorname als Namens-Pronomen benutzt.
Trans, trans*, „transgender“ oder „transident“ sind Bezeichnungen von und für Menschen, deren Geschlecht nicht oder nur teilweise dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Jemand wurde z.B. als Kind als Junge eingeordnet. Dann hat diese Person gemerkt: Ich bin gar kein Junge. Ich bin ein Mädchen. Oder: Ich bin dazwischen. Eine Person kann entscheiden, den Körper an die Geschlechtsidentität anzupassen. Damit er zu dem Leben von dieser Person passt. Die Person kann ihren Körper aber auch so lassen, wie er ist. Weil der Körper zum eigenen Leben passt. Trans Personen können eine weibliche, männliche oder jede andere Geschlechtsidentität haben. Das Wort „transsexuell“ lehnen viele trans* Menschen ab. Die Endung „-sexuell“ führt in die Irre. Denn es geht um Geschlecht und nicht um sexuelle Orientierung.
**** Was bedeutet das * Sternchen? Viele glauben das es nur Männer oder Frauen gibt. Aber es gibt viel mehr als Mann oder Frau. Das wollen wir auch zeigen. Deshalb schreiben wir zum Beispiel: Schüler*innen. Das Sternchen steht für alle Menschen, die sich nicht als Frau oder Mann verstehen. Im Wort Schüler*innen stecken also alle Menschen drinnen, egal wie sie sich bezeichnen oder fühlen.
Dieses Glossar stützt sich auf:
Abou Shoak, Mandy; El-Maawi, Rahel (2020): Glossar. In: Dies. Einblick: Rassismus in Lehrmitteln. Online: https://www.el-maawi.ch/assets/templates/public/image/Flyer/Broschüren Einblicke Rassismus in Schulbüchern.pdf (30.06.2021)
Akademie der bildenden Künste Wien (2019): trans. inter*. nicht-binär. Lehr- und Lernräume an Hochschulen gestalten. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien.
Arndt, Susan; Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster, Unrast
Transgender Network Schweiz (2017)2: Trans*. Eine Informationsbroschüre von Transmenschen für Transmenschen und alle anderen. Zürich, Transgender Network Switzerland.
TransInterQueer-Projekt «Antidiskriminierungsarbeit & Empowerment für Inter» (Hg.) (2015): Inter & Sprache. Von «Angeboren» bis «Zwitter». Berlin, TransInterQueer.
Verein Leicht Lesen (2017): Frau. Mann. Und noch viel mehr. Salzburg: https://undnochvielmehr.files.wordpress.com/2018/09/frau-mann-undnochvielmehr_auflage22018.pdf
(30.06.2021)
COMING SOON!
Spielzeiteröffnung am 17.9.