Ein audiovisuelles Baggerballett
für drei Mütter und eine Brache
Ein Ballett für drei Mütter in Baggern auf einer Brachfläche – in diesem rauen Setting mit großen Maschinen fragt Studio Urbanistan nach dem Platz von Eltern in der (Arbeits-) Welt. Sie räumen ab, sie graben tief, sie schaufeln weg und schichten neu auf. Doch wer beackert hier eigentlich wen oder was?
Konstrukte von Mutterschaft, Momente der Überforderung, unsichtbare Care-Arbeit und Kämpfe um Vereinbarkeit und Geschlechtergerechtigkeit huschen in O-Tönen über die Brache. Ungehörte Stimmen werden laut: Von Schichtarbeiterinnen, Selbstständigen und Vollzeitmüttern aus Ost- und Westdeutschland, aus der Stadt und vom Land, jung und alt, alleinerziehend und im Patchwork. Was ändert sich eigentlich, wenn man Kinder bekommt? Die Bagger machen stoisch ihre Arbeit, die »Mütter« darin dürfen ihre Wut mit Wucht rauslassen, aber auch schweigen und singen. Währenddessen streift das Publikum mit Kopfhörern um die Absperrungen.
Studio Urbanistan ist ein Label für performative Zwischenfälle im urbanen Raum. An der Schnittstelle von gebauten Realitäten und verborgenen Themen kreiert Studio Urbanistan neue Erfahrungs- und Begegnungsräume zwischen Alltag und Fiktion, die die Regeln und Konventionen umkämpfter Gebiete außer Kraft setzen. Die individuellen Geschichten und persönlichen Stimmen des urbanen Raums sind ein wichtiger Bestandteil der Projekte, die mit Performenden und/oder der lokalen Bevölkerung realisiert werden.
studiourbanistan.de ↗
Künstlerische Leitung: Clara Minckwitz & Julia Lehmann
Performance: Katharina Bill, Clara Minckwitz, Clarissa Schneider & Mathilde Lehmann
Sound: Nicolas Schneider
Ausstattung: Lea Stöcker
Produktion: Lena Mallmann
Die O-Töne des Projekts stammen aus Sprachnachrichten sowie ausführlichen Interviews von und mit diversen Müttern, Elternteilen und Sorgeberechtigten. Vielen Dank für die offenen Gespräche und bewegenden Gedanken.
Eine Produktion von Studio Urbanistan, KATAPULT — Performance Plattform Leipzig und FREISCHWIMMEN. FREISCHWIMMEN ist eine Produktionsplattform für Performance und Theater, getragen durch brut Wien, FFT Düsseldorf, Gessnerallee Zürich, HochX Theater und Live Art München, LOFFT – DAS THEATER, Schwankhalle Bremen, SOPHIENSÆLE Berlin und Theater Rampe Stuttgart, unter Geschäftsführung der SOPHIENSÆLE GmbH, ermöglicht im Rahmen des Programms „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Der Probenprozess wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Weiter wird das Projekt gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Die Residenz im Rahmen von KATAPULT wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen im Rahmen des Sonderprogramms »Kulturland 2022. Sachsen als Bühne«. Das Teilprojekt »Care-Maschine« wird gefördert von der Stadt Leipzig im Rahmen des Themenjahres 2023 »Leipzig – Die ganze Stadt als Bühne«.