Eine Veranstaltung der Musikerinitiative Bremen
Das MIBNIGHT Jazzfestival beweist alljährlich, was die Bremer Jazzszene zu bieten hat. In diesem Jahr liegt der Fokus auf jungen Bands, die neue Wege suchen: Zwischen freiem Spiel, Groove, dem Spiel mit Einflüssen aus anderen Genres, aber auch in dem Umgang mit den Traditionen des Jazz.
Es ist allerdings auch gute Tradition, dass nicht nur die Bremer Szene, sondern auch Künstler*innen aus Deutschland und dem Rest der Welt vertreten sind. Dabei nutzt das MIBNIGHT Jazzfestival in diesem Jahr das Netzwerk des Bremer Labels Berthold Records, das für ein zeitgemäßes, weltoffenes Jazz-Verständnis steht.
Gleich am ersten Abend sind zwei Bands aus diesem Stall zu erleben, die auf jeweils ganz eigene Weise Zugänge zum Jazz und aus ihm heraus legen: Kemaca Kinetic aus Dänemark verbinden die Energie des Jazz Rock mit der rhythmischen Komplexität von Drum’n’Bass und freier Improvisation. Das energetische Trio hat bereits ausgiebige Tourneen durch Dänemark, Litauen, Lettland, Estland, Frankreich und Deutschland hinter sich und wird ganz sicher auch in Bremen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Das deutsch-italienische Ingen Navn Trio um die Schweriner Saxophonistin Inge Rothammel steigert sich aus fließenden Meditationen in eruptive Passagen hinein, inspiriert von den Klängen und den Wundern der Natur. Hendrik Eichler und Rocco Romano begleiten die Saxophonistin auf ihren faszinierenden Erkundungen.
Der Posaunist Erik Konertz macht seit einigen Jahren als musikalischer Grenzgänger in den unterschiedlichsten Zusammenhängen weit über Bremen hinaus von sich reden, ob als Theatermusiker, als gefragter Solist oder als Mitglied diverser Bigbands in Deutschland. Am Freitag ist er als Teil des neuformierten Quartetts SLOT zu erleben, welches klassische Jazästhetik mit freiem Spiel virtuos verbindet.
Joern And The Michaels, die tatsächlich einen Jörn und zwei Michaels im Line-Up haben, haben sich um den Vibraphonisten Dani Catalán verstärkt und präsentieren ihren »Kick Jazz« mit enorm viel Humor und Spielfreude, mal quirlig, mal in sich ruhend.
Am Samstag stehen mit MALSTROM und der Mirna Bogdanović Band zwei weitere Berthold-Acts auf dem Programm: MALSTROM sind ein Paradebeispiel für die Kreativität und den Erfolg der jungen Bremer Szene. Mit Humor und explosiver Virtuosität verbindet die Band um den in Bremen lebenden Gitarristen Alex Zajac die Energie extremer Rockmusik mit der Experimentierfreude des Jazz. Die in Berlin lebende Sängerin Mirna Bogdanović machte zuletzt mit ihrem Album »Awake« von sich reden, auf dem sie ihre wandlungsfähige Stimme in den Dienst poetischer Songs stellt, die so sehr Jazz sind wie Pop. Ihr musikalischer Horizont umfasst aber auch klassische Musik und Balkan-Traditionen wie HipHop und Soul – während ihre Arbeit zugleich im Kern immer dem Jazz verbunden bleibt.
Die Musik von Pow bewegt sich zwischen jazzmäßiger Improvisation, HipHop, elektronischen Beats und den Sounds von Videospielen. Die Band hat in den letzten Jahren das Bremer Publikum mit ihrer in viele Richtungen forschenden Musik begeistert.
Das Duo Golden Green ist das gemeinsame Projekt der lettischen Sängerin Kristīne Cīrule und dem Bremer Bassisten Michael Bohn, die sich vor fünf Jahren beim Studium an der renommierten Sibelius Akademie in Helsinki kennenlernten. Die skandinavische Natur inspiriert die beiden zu einer so intimen wie komplexen Musik zwischen Folk, Jazz und Klassik.
Gefördert vom Senator für Kultur Bremen.