Eine musikalisch-theatrale Hommage
2020 jährten sich der 100. Geburtstag und der 50. Todestag Paul Celans. Er war einer der bedeutendsten Dichter der deutschen Nachkriegszeit und Bremer Literaturpreisträger 1958. Aufgewachsen in Czernowitz (Ukraine) rang er nach 1945 als deutschsprachiger jüdischer Autor mit der paradoxen Aufgabe, seine Beziehung zur ›Sprache der Täter‹ neu zu finden. In seiner Lyrik verbindet sich Totengedenken mit lebendigem Dasein. Zirkus galt Celan als Projektionsfläche von Utopien. ›Cirque Celan‹ balanciert mit Differenzen und Paradoxien, streift Orte und Nicht-Orte des Dichters, weist mit vielstimmigen Bläsersätzen Spuren von Anarchie und Dada nach, setzt Assoziationen zu Denken, Gedenken und Menschlichkeit frei. Neu komponierte Chansons nach Gedichten Celans, montiert mit Szenen und Texten, verweisen auf die Verkettung von Biografie, Werk und Zeitgeschichte – auf eine Poetik mit hohem Gegenwartsbezug, die das Gedicht als Gegenwort und Angebot zum Dialog versteht.
GESANG/SCHAUSPIEL Michael Meyer (Bremer Shakespeare Company)
SCHAUSPIEL Laura Solar, Valerie Usov (manibuspedibus)
KLAVIER Mireia Vendrell del Álamo (Ensemble New Babylon)
INSZENIERUNG/BEARBEITUNG Frank Bobran
KOMPOSITION/MUSIKALISCHE LEITUNG Christoph Ogiermann
MUSIK/PRODUKTION Ensemble Lauter Blech: Gerd Anders (ss), Gaby Bolte (ts), Jens Carstensen (as), Wolf Freise (pos), Ursula Grzeschke (pos), Hellena Harttung (trp), Wolfgang Paul (trp), Christine Potschkat (ss/bars), Elka Pralle (ts), Brigitte Schulte-Hofkrüger (as), Christian Steuber (tba), Ulrike Stopfel (perc)
Gefördert vom Senator für Kultur Bremen, der Waldemar Koch Stiftung und klangpol - Netzwerk Neue Musik Nordwest