Eine performativ-konzertante Annäherung
Für eine Woche treffen die Ding-Bespieler KLANK und die Performance-Tüftlerin Caroline Creutzburg in der Schwankhalle unaufgewärmt aufeinander. Caroline Creutzburgs Arbeiten verfolgen ein beharrliches Interesse für gleichzeitig starke und durchlässige Rahmensetzungen. Es begleiten sie die Fragen nach dem vermeintlich Banalen, nach den Werten der Unterhaltung und nach dem Emanzipatorischen im Zeigen und Zuschauen. KLANK steht für eine dauerhafte Erprobung des eigenen Instrumentariums, das meist aus nicht-musikalischen Gegenständen und Materialien besteht. In Echtzeit erkunden sie die komplexe Logik der Improvisation und machen die Klangerzeugung als solche sichtbar. KLANK und Creutzburg kennen sich bisher nur aus dem Augenwinkel. Die Affinität ist groß, die Stile sehr unterschiedlich. Der Ausgang ihrer performativ-konzertanten Annäherung ist ungewiss: Ein Konzert im engeren oder weiteren Sinne…
Gegründet 2008, versammelt KLANK die ästhetischen Vorgeschichten und die musikalischen Herangehensweisen des Improvisators Reinhart Hammerschmidt (auch Kontrabass) des Multi-Instrumentalisten Markus Markowski (auch Gitarre), des Komponisten und Instrumentalisten Christoph Ogiermann (auch Violine) sowie des Soundperformers und Alltagsschlagzeugers Tim Schomacker.
Caroline Creutzburg, geboren in Ostberlin, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und lebt und arbeitet in Berlin und Frankfurt am Main. Sie initiiert Bühnen-Projekte, bei denen sie immer wieder mögliche Konstellationen der Zusammenarbeit befragt. Ihre letzten Arbeiten waren die Soloperformance ›deep net fake hole dark rabbit‹, die sich mit dem Internet als einem Ort der Orientierung und des Verpassens, des An- und Ausschlusses beschäftigt, sowie der Audiowalk ›Die Leiche loswerden‹ – eine Betrachtung des alltäglichen Horrors der ›alien ecologies‹ im peripheren Stadtraum Berlin Wedding.