In der Physik sind Turbulenzen ein Verwirbelungsphänomen, im Gesellschaftlichen stehen sie für Aufruhr – in beiderlei Sinn inspirieren sie Helge Letonjas jüngstes Ensemblestück. Sinnlich flirrend erforscht seine Choreografie die vielfältigen Bezüge zwischen fluidmechanischen Prozessen und sozialen Dynamiken. Was geschieht, wenn konträre Strömungen aufeinanderprallen? Wie beeinflussen Druck und unterschiedliche Geschwindigkeiten das Geschehen? Münden freigesetzte Energien in chaotische Eskalationen oder zukunftsträchtige Mischungen? Kleinsten Teilchen gleich geraten die Tänzer*innen in eruptive Bewegungsschübe und verwandeln sie in Fragen an das globale Miteinander.