Performance
»Das ist das Ungerechteste auf der Welt oder im Leben!«
Wir alle kennen dieses Gefühl ganz gut: Etwas läuft wirklich schief in der Welt und im Leben und eigentlich überhaupt. Die Erwachsenen haben den Gerichtsort, in dem verhandelt wird. Aber nicht immer wird dort ein gerechtes Urteil gefällt. Und nie wird über das verhandelt, was wirklich schief geht: Die Ungerechtigkeiten des Lebens selbst! Noch dazu muss man brav aufstehen, sich brav hinsetzen und brav zuhören. Wie so oft machen die Erwachsenen die Regeln. Aber wie wäre es eigentlich, wenn die Kinder ihr eigenes Gesetz hätten und ihr eigenes… Kindergericht?
Bremer Kinder und Jugendliche gründen ein eigenes Kindergericht! Anhand ihrer eigenen Beobachtungen im Bremer Amtsgericht stellen sie dabei sich und ihrem Publikum einige wichtige Fragen: Was bedeutet Gerechtigkeit? Wer hat das entschieden? Wer hat eigentlich die Welt so verkorkst? Verstecken sich unter den Richter*innen-Roben vielleicht Dämonen? Und was wäre wohl, wenn alle Erwachsenen weg wären?
In der Schwankhalle verhandelt das Kindergericht seine eigenen Fälle: Spielerisch, tänzerisch und humorvoll bringen die Kinder ihre Perspektiven auf soziale (Un-) Gerechtigkeit auf die Theaterbühne. Jedes Detail ist wichtig, alles steht zur Verhandlung und irgendwann wird ein Urteil gefällt. Ohje!
»Das Kindergericht« ist ein gemeinsames Projekt der Schwankhalle, des Frankfurter Performancekollektiv imaginary company und des Bremer Vereins unperform e.V. in Kooperation mit der Grundschule am Buntentorsteinweg. Seit den Herbstferien 2023 beschäftigten sich Bremer Kinder und Jugendliche anhand von realen Fällen mit der Frage, wie Rechtsfindung stattfindet und was sie eigentlich mit unserem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden zu tun hat.
imaginary company fand sich aufgrund einer gemeinsamen Fragestellung zusammen: Wie lässt sich anspruchsvolles politisches Theater für Kinder und Jugendliche realisieren, das diese ernst nimmt und dennoch empathisch bleibt? Die resultierenden Arbeiten begreifen sich nicht als Theater nur für junges Publikum, sondern als Theater für alle. Im Fokus der mehrfach ausgezeichneten Arbeiten stand immer die unmittelbare Erfahrbarkeit abstrakter, komplexer Fragestellungen in Form von performativen und literarischen Realitätsverfremdungen und die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Publikum aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf Augenhöhe.
imaginarycompany.de
Instagram: @_imaginarycompany ↗
Der gemeinnützige Verein unperform e.V. gründete sich im Februar 2017. Sein Zweck ist die Förderung von Kunst und Kultur. Er setzt Projekte im Bereich Theater, Tanz und Performance um. Seine Mitglieder sind seit Jahren professionell in diesen Bereichen tätig und haben in der Vergangenheit in unterschiedlichen Konstellationen, freiberuflich und in Institutionen kleine und große Kunst- und Kulturprojekte umgesetzt.
unperform.de
Instagram: @unperform_bremen ↗
Von & mit: Ekue Mael Adama, Marten Fuchs, Fritzi Hartwig, Julian Hollendung, Lennox Hüttich, Leonie Krüger, Felias Marinova, Dennis Oguntimehin, Smart Oguntimehin, Noah Petersen, Tessa Pitzer, Eleni Rabe, Pelin Alice Stropahl, Terje Wiene
Konzept: imaginary company (Arthur Romanowski, Anja Schneidereit)
Regie: Arthur Romanowski
Bühne & Ausstattung: Anja Schneidereit
Choreografie: unperform (Tim Gerhards)
Produktion: Mari Lena Rapprich & Sofie Ruffing
Ausstattungsassistenz: Anna Romanowska
Das Kindergericht ist eine Kooperation der Schwankhalle mit imaginary company, unperform e.V. und der Grundschule am Buntentorsteinweg. Im Rahmen des Programms »tanz und theater machen stark« des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste.