Tanz Doppelabend
Fünf Menschen. Jeder auf sich selbst zurückgeworfen. Sie senden ihre Botschaften in den Raum, doch wer antwortet? Sie suchen nach Dialog, nach etwas, das wirklich sein könnte – doch wo ist das spiegelnde Gegenüber? Der Blick auf die Anderen scheint verwehrt, nur manchmal durchbricht eine Ahnung die Distanz. Fragmente. Eine Erinnerung. Bin ich noch unversehrt? ›Silent Heroes‹ sind heutige Einzelkämpfer*innen in einer Welt der Fülle, für die die Begegnung mit dem lebendigen Du immer mehr zum kaum betretenen Sehnsuchtssort gerinnt.
Tomas Bünger gehört als Bremer Tanzschaffender zu den lokalen Stimmen unter den Gastchoreografen des TanzRAUM Nord. Zuletzt machte er mit Arbeiten wie ›Turnen‹ und ›Frühlingserwachen‹ in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Alize Zandwijk am Bremer Theater auf sich aufmerksam.
Samir Calixto hat in den letzten Jahren eine eigene choreografische Handschrift entwickelt, die zeitlose Aspekte des Tanzes hervorhebt. Im Aufeinandertreffen von zeitgenössischem Tanz mit herausragenden Werken der Kulturgeschichte aus klassischer Musik, Philosophie und Literatur widmet er sich essentiellen Fragen der menschlichen Existenz.
Für ›In Fuga‹ nimmt sich Calixto dem 1. Teil von Bachs Meisterstück ›Die Kunst der Fuge‹ an und erforscht dessen stringente kompositorische Variation und musikalische Kraft. Bachs letztes Werk ist ein ›Denken in Musik‹ und entfaltet in der Genialität der Konstruktion seine vielfältige Poesie und Spannung. Analog dazu fokussiert Calixto auf ein Denken in Tanz und verfolgt die physische Kraft der Bewegung in der vollen Hingabe der Körper. Somit fächert sich in der Reibung der beiden Künste die Komplexität unserer Lebendigkeit, Vergänglichkeit wie Vollkommenheit vor uns auf.
Der TanzRAUM Nord und das Ensemble Of Curious Nature werden gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover, Senator für Kultur Bremen, Theater Bremen, Stiftung Niedersachsen, Karin und Uwe Hollweg Stiftung.