Als der Autor Imran Ayata und der Künstler Bülent Kullukcu vor über zehn Jahren die Compilation »Songs of Gastarbeiter Vol. 1« ↗ veröffentlichten, ahnte kaum jemand, was die beiden damit auslösen würden. Unter dem Namen AYKU hoben sie musikalische Schätze, die in Deutschland zuvor unbekannt waren. Inzwischen finden die Lieder der Gastarbeiter mehr Beachtung – Ikonen wie Ata Canani und Yüksel Özkasap werden neu aufgelegt und auch Akademiker*­innen und Filmemacher*­innen widmen sich ihrer Musik. Aber noch immer haben viele von uns Klischees im Kopf, wenn wir uns an diese Einwanderer­generation erinnern. Assozia­tionen von Männern mit traurig-­melancholischen Blicken, die Zigarette rauchend Bahnhofshallen belagern, oder Familien, die für aufsteigenden Grillrauch in Stadtparks sorgen. Mit »Songs of Gastarbeiter« wollen AYKU Unbekanntes bekannt machen und eine vielfältige Musikkultur zu dokumentieren, damit sie nicht verloren geht. Und dem Versäumnis nachkommen, der ersten Generation ihren Respekt zollen.