Konzertabend zum Weltwassertag
Mit Kompositionen von Daniel Dominguez Teruel, Alex Franz Zehetbauer, Mara Hebel, Eloain Lovis Hübner & Doreen Kutzke (UA) für den Schwankcore
Bremen ist nah am Wasser gebaut. Sturmfluten und Überschwemmungen gehören seit jeher zur Geschichte der Stadt. Durch die Auswirkungen der Klimakatastrophe spitzt sich die Lage zu – gehen wir bald unter? Über ein Jahr haben fünf Komponist*innen mit dem Schwankcore – dem hauseigenen Chor der Schwankhalle – Stücke entwickelt, die sich den ökologischen, sozialen und emotionalen Folgen dieser zunehmenden Bedrohung widmen.
Der Hamburger Musiktheatermacher und Komponist Daniel Dominguez Teruel erarbeitete mit »When We Were Singking« (Premiere 19.4.2024) ein Art Requiem für die versinkende Stadt Bremen indem er die Sänger*innen des Schwankcore fragte: Welcher Lieder würden wir singen, bevor wir untergehen? Alex Franz Zehetbauer, Klangchoreograf und Performancekünstler (New York / Wien), steuerte das Stück »Water Stories« (Premiere 15.6.2024) bei – eine melancholische Ode für eine wasserreiche Zukunft. Die Komponistin und Schwankcore-Leiterin Mara Hebel schuf mit »Über das Wasser« (Premiere Sa 30.11.) eine surreale Unterwasser-Klangwelt, in der die Ruhe des Untertauchens und der Zusammenhalt einer menschlichen Gemeinschaft als hoffnungsvolle Facetten anklingen. Inspiriert von den Ausdrucksformen des Klima-Aktivismus erforschte Komponist*in Eloain Lovis Hübner in »deckung (versuch2)« (Premiere 31.1.2025) die Stimme als Medium des Protests und inszenierte den Schwankcore in einer szenisch-musikalischen Aktion.
Die letzte Komposition der Reihe »Songs of Rising and Sinking« stammt von der multidisziplinären Berliner Künstlerin Doreen Kutzke, die unter anderem als Gründerin der Jodelschule Kreuzberg erweiterte Gesangstechniken und spirituelle Vokalpraktiken vermittelt. In dem Stück »Wasser kommt, Wasser geht, nur der Fluss versteht« lässt sie den Schwankcore zur Stimme der Weser werden. Aufzeichnungen der sich verändernden Flussführung der Weser werden dabei als Grundlage für die Notation verwendet. Hochwasserstände und Flussveränderungen, schlechte und gute Nachrichten vom Fluss werden dabei visualisiert und simultan gesungen.
Gefördert vom Fonds Soziokultur.
»When We Were Singking« mit freundlicher Unterstützung von Klangpol.