
Melanie Jame Wolf:
Finite Jest
Performance Showing
Im Rahmen von SOLO – Festival für künstlerische Alleingänge
Melanie Jame Wolf arbeitet an einem neuen Solo-Stück über Komik, Tragik und Tod. Mit »Finite Jest« lädt sie zu einem Work-in-Progress Showing ein. Dabei geht es um die Anatomie des Witzes. Der Witz ist, dass wir alle sterben. Können wir darüber lachen? Gemeinsam? In einem Theater? Melanie Jame Wolf vermutet, dass wir das wohl müssen. Sie untersucht Stand-up-Comedy als Form. Im Stand-up heißt es, wenn ein Witz scheitert, sei der Komiker auf der Bühne gestorben – stand up, drop dead.
»Finite Jest« entwickelt Ideen aus Wolfs experimentellem Essay »The Mean Well« weiter, der 2024 im Delfi Magazin ↗ erschien. Basierend auf der Erfahrung der Künstlerin mit Brustkrebs untersucht der Essay, wie der Mangel an sozialen Skripten für den Umgang mit Tod und Krankheit zum Versagen von Zusammenhalt und (materieller) Fürsorge führen kann. Hat unser Wunsch, »ein guter Mensch« zu sein, seinen Ursprung manchmal in einer falschen Haltung und steht uns ironischerweise dabei im Weg, in Notsituationen wirklich nützlich zu sein?
»Finite Jest« ist ein Begleitstück zu Wolfs Solo-Werk »Mira Fuchs« aus dem Jahr 2015.
Melanie Jame Wolf produziert künstlerische Arbeiten, Performances und Texte über Macht, Persona und das Phänomen des »Showbusiness«: das Grenzwertige, das Überzeugende, das Täuschende, das Inszenierte und das Performative im Politischen, Theatralischen und Alltäglichen. Ihre Arbeit erforscht die radikale Verletzlichkeit des Live-Moments und den Körper als widerspenstiges politisches Rätsel. Diese Untersuchungen werden durch eine stilisierte Ästhetik, unheimliche Gestaltveränderungen und ein gekonntes Spiel mit Sprache ausgedrückt. Ihre Arbeiten wurden in Deutschland und international vielfach gezeigt.
Credits
Dramaturgie und Assistenz: Agne Auzelyte